Über das Buch
Als Eduard Naudascher die Diagnose Demenz erhält, entscheidet seine vierzig Jahre jüngere Frau Imke, ihn zu Hause zu begleiten. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, die bei der Diagnosestellung sechs Jahre alt ist. Demenzbegleitung, Pflege, ja Schwerstpflege werden in den kommenden vier Jahren Teil des Alltags der dreiköpfigen Familie.
Die Familie findet Menschen, die sie helfend unterstützen, und was zunächst wie eine kaum mögliche Lebenssituation erscheint, wird eine gute, erfüllte Zeit. In großer Offenheit beschreibt Imke Naudascher, wie ihr Mann nach und nach das Empfinden für Ort und Zeit verliert und nicht nur Denken und Sprache, sondern auch körperliche Fähigkeiten wie Gehen, Stehen und selbständiges Essen entschwinden. Doch der geistige und körperliche Verfall bringt nicht nur Zerstörung. Er wird Auslöser inneren Wachstums und tiefer Nähe. Auf immer neuen Ebenen gelingt die Begegnung mit der Persönlichkeit des Erkrankten. Für den Außenstehenden ist es überraschend, welch große Bedeutung die notwendige Pflege in diesem Prozess hat. Erstaunlich ist, wie gleichzeitig ein Kind aufwächst und sich zu seinem Vater eine nahe und liebevolle Beziehung bewahrt, in der Musik, Malen und alltägliche Ausflüge eine wichtige Rolle spielen. Schwierige Phasen werden nicht ausgespart und behutsam wird der Abschied durch den Tod geschildert.
Über die Autorin
Imke Naudascher, geboren 1970 in Hamburg. Studium des Bauingenieurwesens (Vertiefung Wasserbau) und bis zum Vordiplom der Biologie an der Universität Karlsruhe (TH), dem heutigen KIT. Promotion in der Siedlungswasserwirtschaft im Jahr 2000. Mit der Geburt der Tochter Anna Laura 2002 Familienphase, gefolgt von der in diesem Buch beschriebenen Demenzbegleitung und Pflege ihres Mannes Eduard Naudascher. Verschiedene Weiterbildungen. Imke Naudascher ist heute gesangstherapeutisch und wissenschaftlich tätig.